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Chlorid

Was ist Chlorid?

Chlorid ist die Kurzbezeichnung für das Anion von Chlor (Cl-). Chlor (Symbol Cl, Ordnungszahl 17, Atommasse 35,5 g/mol ) steht in der 7. Hauptgruppe und gehört zu den Halogenen. Da Chlor sehr reaktionsfreudig ist, geht es schnell Verbindungen ein. Vorzugsweise reagiert es mit Metallen wie zum Beispiel Natrium, Kalium oder Magnesium.

Wie kommt Chlorid in der Erdkruste vor?

Die Menge an Chlorid an der festen Erdkruste beträgt 130 g/t . Das ist relativ wenig im Vergleich zu den großen Mengen an Natrium und Kalium in der Erdkruste. In Verbindungen kommt Chlorid vor allem mit den oben genannten Metallen als NaCl, KCl oder MgCl2 vor. Da Chlorid in Wasser sehr gut löslich ist, können manche Wässer je nach Herkunft hohe Chloridkonzentrationen enthalten.

Am häufigsten und in größter Menge kommen die Chloride im Meerwasser vor. Chlorid ist auch der Grund für den stark salzigen Geschmack des Meerwassers.

Chlorid im Wasser

In kommunalem Abwasser ist die Chloridkonzentration meist höher als in unbelasteten Wässern, da Chlorid durch den Stoffwechsel des Menschen in das Abwasser gelangt. Außerdem trägt Chlorid aus der Regeneration von Enthärtungsanlagen in Industrie und Gewerbe bzw. Spülmaschinen im häuslichen Bereich zu der Erhöhung der Konzentration im Abwasser bei.

Der Salz- und Kalibergbau stellt ebenfalls eine signifikante Quelle von Chlorideinträgen dar. Aus offen gelagerten Salzbergwerkabfällen kann Chlorid durch Niederschläge ausgewaschen werden und auf diesem Wege in Oberflächenwässer gelangen.

Niederschläge, welche aus der Gischt der Ozeane entstehen, enthalten ebenfalls Chloride in Konzentrationen um 2 mg/l. Die Chloridkonzentration in Meerwasser liegt bei 19 g/l, damit ist Chlorid das vorherrschende Anion im Meerwasser.

Grundwasser enthält im Allgemeinen nur etwa 100 mg/l Chlorid, aber Grundwasser aus chloridhaltigen geologischen Schichten (Zechstein oder Salzstöcke) und Sedimentgestein (beladen mit Kochsalz) können sehr hohe Chloridkonzentrationen enthalten.

In geringerem Ausmaß gelangt Chlorid über Düngemittel-, Gülle- und Jaucheausbringungen auf landwirtschaftlichen Flächen in das Grundwasser. In der Nähe von Straßen und Städten kann Chlorid auch durch Streusalz in das Grundwasser eingetragen werden.

Chlorid in der Wasseraufbereitung

Die Löslichkeit von Chlorid ist sehr hoch, daher führt Chlorid bei der Umkehrosmose nicht zu Scaling auf den Membranen. Chlorid ist das Anion, das normalerweise dazu verwendet wird, die Ionenbilanz des Speisewassers auszugleichen.

Der Grenzwert für Chlorid im Trinkwasser wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO mit 250 mg/l angegeben. Oberhalb dieses Grenzwertes wird Chlorid als salziger Geschmack des Wassers wahrgenommen. Falls in der Trinkwasseraufbereitung eine Reduktion des Chloridgehaltes notwendig wäre, kann diese durch Umkehrosmose erfolgen (ggf. nur Behandlung eines Teilstroms).

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